„Teilnahme an Brustkrebs-Früherkennung lohnt sich“ MS

Pink Ribbon am Stadthaus 1 in der Klemensstraße: Oberbürgermeister Markus Lewe präsentiert das Symbol der Brustkrebsfrüherkennung gemeinsam mit Ärztin Simona Spital aus der Screening-Einheit Münster-Süd/Coesfeld, Claudia Verloh, Prof. Dr. Stefanie Weigel und Prof. Dr. Walter Heindel (v.l.n.r.) vom Referenzzentrum Mammographie Münster und der Screening-Einheit Münster-Nord/Warendorf. Foto: Heiner Witte/Stadt Münster

Weltweites Pink-Ribbon-Symbol wieder mitten in Münster

Münster – Jede achte Frau wird im Lauf ihres Lebens mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Früherkennung ist wichtig, und deshalb sind an Rathäusern und im Straßenbild im „Brustkrebsmonat Oktober“ wieder pinkfarbene Schleifen zu sehen. „Pink Ribbon“ ist weltweit das Symbol im Kampf gegen Brustkrebs und in diesem Jahr am Stadthaus 1 in der Klemensstraße mitten in Münster zu sehen. Oberbürgermeister Markus Lewe, die Ärzte Prof. Dr. Walter Heindel, Prof. Dr. Stefanie Weigel und Simona Spital haben (am Montag,16. Oktober) auf die Früherkennung aufmerksam gemacht. Die Aktion soll auch ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen setzen und Frauen daran erinnern, auf sich und ihre Gesundheit zu achten. Im Schlosstheater läuft im Oktober ein Kinospot zum Thema.

Nach Angaben von Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Münster und Leiter des Referenzzentrums Mammographie Münster, ist Brustkrebs mit etwa 2,3 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr inzwischen die häufigste Tumorerkrankung weltweit. „Es ist immer wieder wichtig, Frauen zur Teilnahme am Mammographie-Screening zu motivieren. Unmittelbar nach unseren Pink-Ribbon-Aktionen erleben wir regelmäßig mehr Teilnehmerinnen am Früherkennungsprogramm“, sagte Heindel. Er und Prof. Dr. Stefanie Weigel sind gerade in Köln mit dem Hufeland-Preis ausgezeichnet worden, einem der bedeutendsten Medizinpreise in Deutschland.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin erkranken in Deutschland jährlich knapp 75.000 Frauen neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Mehr als 18.000 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Erkrankung. Die systematische Früherkennung durch Mammographie-Screening ist neben der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten entscheidend im Kampf gegen das Mammakarzinom.

Wissenschaftliche Analysen des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass Frauen bei regelmäßiger Teilnahme am Mammographie-Screening ein signifikant reduziertes Risiko haben, an einem fortgeschrittenen Brustkrebs zu erkranken. „Daraus lässt sich ableiten, dass diese Frauen eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit haben, an diesem Tumor zu sterben Die Teilnahme lohnt sich für die Frauen“, so Heindel.

Bisher wurden Frauen zwischen 50 und 69 Lebensjahren alle zwei Jahre zur Röntgenuntersuchung der Brust durch Mammographie-Screening eingeladen. Voraussichtlich ab dem 1. Juli 2024 werden Frauen bis zum Alter von 75 Jahren einschließlich Anspruch auf Untersuchungen im Mammographie-Screening-Programm haben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten des Früherkennungsprogramms als Regelleistung.

Deutschlandweit gibt es 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten, in Nordrhein-Westfalen 22 Einheiten an 85 Standorten, zwei davon in Münster. Pro Screening-Runde nehmen in NRW mehr als 1,4 Mio. Frauen teil, was einer Rate von 52 Prozent entspricht. Die Screening-Einheiten Münster-Nord/Warendorf an der Königsstraße und Münster-Süd/Coesfeld am Clemenshospital untersuchen Frauen im Rahmen der Regelversorgung. Das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster ist eines der fünf Referenzzentren in Deutschland und seit 2005 für das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen zuständig.