„Rosa Schleife“ rückt Brustkrebs-Früherkennung ins Bewusstsein

„Gib acht auf dich“ – Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Dr. Ingeborg Henseleit und Prof. Dr. Walter Heindel am Mittwoch (26. Oktober) vor der Rosa Schleife am Rathaus in Ahlen.

Weltweites Symbol wieder am Ahlener Rathaus

Ahlen/Kreis Warendorf – An Rathäusern und im Straßenbild sah man im „Brustkrebsmonat Oktober“ die rosafarbene Schleife. „Pink Ribbon“ ist weltweit das Symbol im Kampf gegen Brustkrebs und seit Ende September auch wieder am Rathaus in Ahlen zu sehen. Bürgermeister Dr. Alexander Berger, die Ärzte Prof. Dr. Walter Heindel und Dr. Ingeborg Henseleit haben vor dem Abschluss der Aktion am Mittwoch (26. Oktober) auf die Möglichkeiten der Früherkennung aufmerksam gemacht, ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen gesetzt und sie daran erinnert, auf sich und ihre Gesundheit zu achten.

Nach Auskunft von Heindel, Direktor der Klinik für Radiologie am Universitätsklinikum und Leiter des Referenzzentrums Mammographie Münster, ist Brustkrebs mit etwa 2,3 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr inzwischen die häufigste Tumorerkrankung weltweit. Nach Angaben des Robert-Koch- Instituts in Berlin erkranken in Deutschland jährlich knapp 75.000 Frauen neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Mehr als 18.000 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Erkrankung. Die systematische Früherkennung durch Mammographie-Screening ist neben der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten entscheidend im Kampf gegen das Mammakarzinom.

Wissenschaftliche Analysen der Landeskrebsregister Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass Frauen bei regelmäßiger Teilnahme am Mammographie-Screening ein signifikant reduziertes Risiko haben, an einem fortgeschrittenen Brustkrebs zu erkranken. „Daraus lässt sich ableiten, dass diese Frauen eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit haben, an diesem Tumor zu sterben“, so Heindel.

Frauen zwischen 50 und 69 Lebensjahren werden seit 2005 alle zwei Jahre zur Röntgenuntersuchung der Brust durch Mammographie-Screening eingeladen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten des Früherkennungsprogramms als Regelleistung. Das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster ist eines der fünf Referenzzentren in Deutschland und seit 2005 für das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen zuständig.

Seit Anfang des Jahres dient das Mammographie-Screening in der Ahlener Karlstraße 3 der Brustkrebs-Früherkennung im Kreis Warendorf. In den neuen Räumen arbeitet ein sechsköpfiges Team unter Leitung der Ärztin Dr. Ingeborg Henseleit. Deutschlandweit gibt es 95 Screening- Einheiten an rund 400 Standorten, in Nordrhein-Westfalen 22 Einheiten an 85 Standorten, einer davon in Ahlen. Pro Screeningrunde nehmen in NRW mehr als 1,3 Mio. Frauen teil, was einer Rate von 55 Prozent entspricht.