„Mammobil“ im Einsatz zur Früherkennung von Brustkrebs

In Ahlen begrüßen wir Sie zum Mammographie-Screening im "Mammobil" auf dem Gebrüder-Kerkmann-Platz 3 gegenüber dem Einkaufscenter mitten in Ahlen.

Screening-Station in Ahlen für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren im Kreis Warendorf

Ahlen/Kreis Warendorf – Seit einigen Tagen steht ein blaues Gefährt, so groß wie ein Autobus, auf
dem Gebrüder-Kerkmann-Platz 3 gegenüber dem Einkaufscenter mitten in Ahlen. Das „Mammobil“
dient der Früherkennung von Brustkrebs und wird ab Mitte Januar für das Mammographie-Screening
genutzt. Insgesamt sechs Personen gehören hier zum Fachpersonal unter der Ärztin Dr. Ingeborg
Henseleit, die das Mammographie-Screening in Ahlen seit vielen Jahren betreut.

Das Mammobil ist Teil der von den Programmverantwortlichen Ärzten Prof. Dr. Walter Heindel und
Prof. Dr. Stefanie Weigel geleiteten Referenz-Screening-Einheit Münster-Nord/Warendorf und
ergänzt den Standort in der Königsstraße 43a im Zentrum Münsters. „Um den Frauen auch künftig
ortsnah die Teilnahme zur Brustkrebs-Früherkennung zu ermöglichen, haben wir uns weiterhin für
den Standort Ahlen entschieden. Solche komplett ausgestatteten Mobilstationen sind auch an vielen
anderen Orten in Deutschland im Einsatz“, so Professor Heindel, Leiter des Referenzzentrums
Mammographie am Universitätsklinikum Münster und Direktor der Klinik für Radiologie.

Deutschlandweit werden alle Frauen in diesem Alter im Abstand von zwei Jahren zur
Röntgenuntersuchung der Brust eingeladen. Denn jährlich erkranken mehr als 70.000 Frauen in
Deutschland neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. 17.500 Frauen sterben
jedes Jahr daran. In Deutschland wurde deshalb überall das qualitätsgesicherte Mammographie-
Screening-Programm eingeführt, um die Sterblichkeit an Brustkrebs zu verringern.

Die Kosten des Mammographie-Screenings übernehmen die Krankenkassen als Regelleistung. „In
Nordrhein-Westfalen ist nach wiederholter Screening-Teilnahme eine signifikante Abnahme
fortgeschrittener Brustkrebs-Erkrankungen zu verzeichnen“, sagt Heindel. Münster ist eins der fünf
nationalen Referenzzentren in Deutschland, seit 2005 für das Mammographie-Screening in
Nordrhein-Westfalen zuständig und am Universitätsklinikum Münster (UKM) angesiedelt.
Deutschlandweit gibt es 91 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten. In NRW sind es 22 Einheiten
an 85 Standorten; Ahlen ist einer davon. Pro Screening-Runde nehmen im einwohnergrößten
Bundesland mehr als 1,3 Mio. Frauen teil, was einer Teilnahmerate von 55 Prozent entspricht.

Betroffene Frauen und deutsche wie europäische Wissenschaftler fordern inzwischen die Ausweitung
des Mammographie-Screening-Programms. Das Projekt „Mammo 75“ steht im Einklang mit den
Empfehlungen der Brustkrebs-Initiative der Europäischen Kommission. Nach den strengen Methoden
der evidenzbasierten Medizin wurden neue EU-Leitlinien entwickelt. Darin wird das Mammographie-
Screening zur Brustkrebsfrüherkennung über die bisherige Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen
hinaus auch für Frauen zwischen 45 und 49 und von 70 bis 74 Lebensjahren empfohlen.