Brustkrebs-Früherkennung ortsnah für Ahlen und den Kreis Warendorf

Landrat Dr. Olaf Gericke (2. v. l.) und Bürgermeister Dr. Alexander Berger (rechts) informierten sich über das Mammobil auf dem Gebrüder-Kerkmann-Platz in Ahlen bei Prof. Dr. Walter Heindel und Ärztin Dr. Ingeborg Henseleit. Im Hintergrund drei der insgesamt sechs Mitarbeiterinnen der Ahlener Brustkrebs-Früherkennung für den Kreis Warendorf.

Landrat Dr. Olaf Gericke und Bürgermeister Dr. Alexander Berger besuchen das Mammobil

Ahlen/Kreis Warendorf – Landrat Dr. Olaf Gericke und Bürgermeister Dr. Alexander Berger haben am
Dienstag (26. Januar) das neue Mammobil am Gebrüder-Kerkmann-Platz in Ahlen besucht. Es dient
der Früherkennung von Brustkrebs und wird seit Mitte Januar für das Mammographie-Screening in
der größten Kreisstadt und im Kreis Warendorf genutzt. Gericke und Berger unterstützen das Projekt
und ließen sich von Prof. Dr. Walter Heindel über die Arbeit in Ahlen informieren, wo im Mammobil
insgesamt sechs Personen zum Fachpersonal unter der Ärztin Dr. Ingeborg Henseleit gehören, die das
Mammographie-Screening hier seit vielen Jahren betreut.

Das Mammobil ist Teil der von den Programmverantwortlichen Ärzten Prof. Dr. Walter Heindel und
Prof. Dr. Stefanie Weigel geleiteten Referenz-Screening-Einheit Münster-Nord/Warendorf und
ergänzt den Standort im Zentrum Münsters. „Um den Frauen auch künftig ortsnah die Teilnahme zur
Brustkrebs-Früherkennung zu ermöglichen, haben wir uns weiterhin für den Standort Ahlen
entschieden. Solche komplett ausgestatteten Mobilstationen sind auch an vielen anderen Orten in
Deutschland im Einsatz“, so Professor Heindel, Leiter des Referenzzentrums Mammographie am
Universitätsklinikum Münster und Direktor der Klinik für Radiologie.

Heindel dankte den Ahlener Kaufleuten und besonders Anton Neuhaus von der gleichnamigen
Spedition für die Hilfe bei der Suche nach dem Platz für das Mammobil. Auf Dauer werde es aber
wieder eine feste Unterkunft für das Mammographie-Screening in Ahlen geben, sagte Heindel und
dankte Bürgermeister Berger und Landrat Gericke für die Unterstützung bei der Suche nach einer
passenden Immobilie.

Deutschlandweit werden alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren im Abstand von zwei Jahren
zur Röntgenuntersuchung der Brust eingeladen. Denn jährlich erkranken mehr als 70.000 Frauen in
Deutschland neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. 17.500 Frauen sterben
jedes Jahr daran. In Deutschland wurde deshalb überall das qualitätsgesicherte Mammographie-
Screening-Programm eingeführt, um die Sterblichkeit an Brustkrebs zu verringern.

Die Kosten des Mammographie-Screenings übernehmen die Krankenkassen als Regelleistung. „In
Nordrhein-Westfalen ist nach wiederholter Screening-Teilnahme eine signifikante Abnahme
fortgeschrittener Brustkrebs-Erkrankungen zu verzeichnen“, so Heindel. Münster ist eins der fünf
nationalen Referenzzentren in Deutschland, seit 2005 für das Mammographie-Screening in
Nordrhein-Westfalen zuständig und am Universitätsklinikum Münster (UKM) angesiedelt.
Deutschlandweit gibt es 91 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten. In NRW sind es 22 Einheiten
an 85 Standorten; Ahlen ist einer davon. Pro Screening-Runde nehmen im einwohnergrößten
Bundesland mehr als 1,3 Mio. Frauen teil, was einer Teilnahmerate von 55 Prozent entspricht.