„Pink Ribbon“ am Rathaus in Münster ermuntert Frauen zur Gesundheitsvorsorge
Bei dem im Jahr 2009 deutschlandweit eingeführten Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs gibt es seit dem 1. Juli 2024 eine wesentliche Neuerung: Konnten bisher Frauen zwischen 50 und 69 Lebensjahren alle zwei Jahre daran teilnehmen, so ist das seit dem 1. Juli 2024 bis zum Alter von 75 Jahren möglich. Darauf haben Bürgermeisterin Angela Stähler und Prof. Dr. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums Mammographie Münster, bei der Aktion „Pink Ribbon“ am Stadthaus 1 an der Klemensstraße aufmerksam gemacht. Die „Rosa Schleife“ ist weltweit das Symbol im Kampf gegen Brustkrebs und macht auf die Früherkennung durch Mammographie-Screening im „Brustkrebsmonat Oktober“ wieder am Stadthaus 1 aufmerksam.
Jede achte Frau wird im Lauf ihres Lebens mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Früherkennung ist wichtig, und deshalb sind an Rathäusern und im Straßenbild im Oktober wieder pinkfarbene Schleifen zu sehen. Zusammen mit Bürgermeisterin Stähler erinnerten die Ärzte Prof. Dr. Walter Heindel, Prof. Dr. Stefanie Weigel und Simona Spital am Montag (7. Oktober) an die Früherkennung. Die Aktion soll auch ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen setzen und Frauen ermuntern, auf sich und ihre Gesundheit zu achten.
Seit dem 1. Juli können sich Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersuchungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden. Bei den Zentralen Stellen wird die Anspruchsberechtigung geprüft. Die letzte Früherkennungsmammographie muss bei dieser Terminanfrage mindestens 22 Monate her sein. Weitere Informationen gibt es im Internet (www.mammo-programm.de). Über diese Seite kann auch ein Termin bei der Zentralen Stelle vereinbart werden. Ab dem 1. Januar 2025 werden dann regelmäßig Einladungen an die neu anspruchsberechtigten Frauen versendet. Der Anspruch endet mit dem 76. Geburtstag. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Screening-Untersuchung als Regelleistung. Eine zusätzliche Ausweitung des Screening-Programms auf jüngere Frauen der Altersgruppe von 45 bis 49 Jahren wird in der EU-Richtlinie von 2021 empfohlen und in Deutschland derzeit noch geprüft.
Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Tumorerkrankung. Früherkennung trägt wesentlich dazu bei, die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs zu vermindern. „Eine regelmäßige Teilnahme am systematischen Mammographie-Screening führt dazu, dass Frauen signifikant seltener an fortgeschrittenen und damit lebensbedrohenden Mammakarzinomen erkranken“, sagte Prof. Dr. Walter Heindel. Der Radiologe leitet zusammen mit Prof. Dr. Stefanie Weigel das Referenzzentrum Mammographie Münster für das Bundesland Nordrhein-Westfalen und die Referenz-Screening-Einheit Münster-Nord/Warendorf.
Deutschlandweit gibt es 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten, in Nordrhein-Westfalen 22 Einheiten an 85 Standorten, zwei davon in Münster. Pro Screening-Runde nehmen in NRW mehr als 1,4 Mio. Frauen teil, was einer Rate von 52 Prozent entspricht. Die Screening-Einheiten Münster-Nord/Warendorf an der Königsstraße und Münster-Süd/Coesfeld am Clemenshospital untersuchen Frauen im Rahmen der Regelversorgung. Das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster ist eines der fünf Referenzzentren in Deutschland und seit 2005 für das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen zuständig.