Ausgezeichnete Fortschritte, die Leben retten

Münster - Zwei Mediziner aus Münster haben großen Anteil daran, dass Brustkrebs mittlerweile viel früher und zuverlässiger erkannt werden kann.

Das Referenzzentrum Mammografie Münster ist als eines von fünf Referenzzentren in Deutschland erneut von der EUREF-Kommission zertifiziert worden. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Leistungen in der Brustkrebs-Früherkennung und damit der Gesundheitsdienst für Frauen von herausragender Stelle erneut anerkannt und gewürdigt werden“, sagte dazu Prof. Dr. Walter Heindel.

Der Direktor der Klinik für Radiologie am Universitätsklinikum ist Leiter des Referenzzentrums Mammografie Münster, das seit 2005 für Nordrhein-Westfalen zuständig ist. Bisher wurden Frauen zwischen 50 und 69 Lebensjahren alle zwei Jahre zur Röntgenuntersuchung der Brust durch Mammografie-Screening eingeladen. Voraussichtlich ab dem 1. Juli 2024 werden Frauen bis zum Alter von 75 Jahren einschließlich Anspruch auf Untersuchungen im Mammografie-Screening-Programm haben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten des Früherkennungsprogramms als Regelleistung.

Hufeland-Preis im Oktober

Heindel und seine Kollegin Prof. Dr. Stefanie Weigel vom NRW-Referenzzentrum hatten in diesem Jahr in Köln bereits den renommierten und mit 20.000 Euro dotierten Hufeland-Preis für Präventivmedizin erhalten. Ausgezeichnet wurde ihre große klinische Studie „Systematisches Screening zur Brustkrebs-Früherkennung: Vergleich der Digitalen Brust-Tomosynthese (DBT) plus synthetischer 2D-Mammografie mit der digitalen 2D-Mammografie in der randomisierten, kontrollierten diagnostischen Überlegenheitsstudie ToSyMa“.

Die Ergebnisse der ToSyMa-Studienphase 1 bestätigten die Annahme, dass mit der weiterentwickelten Mammografie-Technik, die auf der Ansicht von Schichten basiert, Brustkrebs signifikant häufiger (+ 48 Prozent) als mit der Standard-Mammografie entdeckt wird.

Artikel in den Westfälischen Nachrichten vom 20.12.2023