Wiederholtes Mammographie-Screening sichert effektive Früherkennung

Neue Studie aus Münster: Regelmäßige Teilnahme verbessert Prognose im Erkrankungsfall

Münster – Jährlich erkranken mehr als 70.200 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko. 17.500 Frauen sterben jedes Jahr daran. Dagegen ist das vor zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen eingeführte und inzwischen bundesweit etablierte, digitale Mammographie-Screening eine wirksame Hilfe. Das ist das Fazit einer neuen Studie aus Münster.

Erstmals wurde in Deutschland die Zweijahreserkrankungsrate fortgeschrittener Brustkrebsstadien nach Teilnahme am Folgerunden-Screening durch das Epidemiologische Krebsregister NRW analysiert. Demnach zeigt sich unter Folgerunden-Teilnehmerinnen eine signifikant niedrigere 2-Jahres-Neuerkrankungsrate fortgeschrittener Tumorstadien im Vergleich zu Erstteilnehmerinnen – anders ausgedrückt: Große Tumore und/oder Erkrankungen mit Absiedlungen nehmen ab.

Die Senkung der Neuerkrankungsrate fortgeschrittener Tumorstadien ist der relevanteste Effektivitäts-Parameter für ein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, bevor der Einfluss auf die Tumor-bedingte Sterblichkeit ausgewertet werden kann.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie stellten Prof. Dr. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums und Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Privatdozentin Dr. Stefanie Weigel, ärztliche Mitarbeiterin des Referenzzentrums, am Freitag (23. Oktober) im Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster vor.

„Die Ergebnisse belegen die hohe Qualität des Mammographie-Screenings. Im Unterschied zum grauen Screening sind Qualität und Effektivität messbar“, so Prof. Heindel. Günstigere Tumorstadien gehen neben einer verbesserten Prognose auch mit mehr Lebensqualität für die betroffenen Frauen einher. Immer häufiger kann die Brust erhalten und auf eine Chemotherapie verzichtet werden.