„Pink Ribbon“ in Ahlen ermuntert Frauen zur Gesundheitsvorsorge
Ahlen/Kreis Warendorf – Das vor 20 Jahren eingeführte Mammographie-Screening für Frauen von 50 bis inzwischen 75 Jahren trägt deutlich zur Verringerung der Brustkrebssterblichkeit bei. Das ist das Ergebnis einer Studie, auf die das Referenzzentrum Mammographie Münster am Montag (20. Oktober) in Ahlen hingewiesen hat. Anlass war die Aktion „Pink Ribbon“, die Prof. Dr. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums, und Repräsentanten der Stadt Ahlen gestartet haben. Sie wurde am Alten Rathaus, dem heutigen Sitz der Volkshochschule, vertreten von Christoph Wessels, Fachbereichsleiter für Schule, Kultur, Weiterbildung und Sport, und von Christine Klang, in der VHS verantwortlich für die Programmbereichsleitung „Mensch und Gesellschaft, Gesundheit und Ernährung, Kultur und Kreativität“. Die „Rosa Schleife“ ist weltweit das Symbol im Kampf gegen Brustkrebs und macht auf die Früherkennung durch Mammographie-Screening im „Brustkrebsmonat Oktober“ aufmerksam.
Die Studie ist im Sommer in Berlin von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und Bundesumweltminister Carsten Schneider vorgestellt worden. Unter den Frauen, die am deutschen Screening-Programm teilnahmen, gingen die Brustkrebs-Todesfälle demnach zwischen 20 und 30 Prozent zurück. Für die vom Bundesamt für Strahlenschutz koordinierte und von der Universität Münster federführend von Prof. Dr. André Karch durchgeführte Untersuchung wurden Daten aus den Jahren 2009 bis 2018 ausgewertet.
Diese Studienergebnisse bedeuten eine Ermutigung für alle Frauen, die eine Einladung zum Mammographie-Screening erhalten. „Frauen können darauf vertrauen, dass eine Teilnahme nachweislich von Nutzen ist. Früherkennung ist möglich, Heilungschancen sind höher“, sagte Ärztin Dr. Ingeborg Henseleit und fügte hinzu: „Nehmen Sie die Einladung an, nutzen Sie das Angebot!“ Die Chancen des Screenings seien deutlich höher als das Risiko, zumal der Strahlenschutz in der Medizin in Deutschland auf sehr hohem Niveau sei.
Seit 2022 dient das in Ahlen schon seit vielen Jahren ansässige Mammographie-Screening in der Karlstraße 3 der Brustkrebs-Früherkennung im Kreis Warendorf. In den Räumen arbeitet ein neunköpfiges Team unter Leitung von Henseleit. Deutschlandweit gibt es 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten, in Nordrhein-Westfalen 22 Einheiten an 85 Standorten, einer davon in Ahlen für den Kreis Warendorf.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Für 18.500 Frauen pro Jahr endet die Erkrankung tödlich. Deshalb wurde in Deutschland mit dem Mammographie-Screening-Programm das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm nach europäischen Qualitätsstandards und das größte Screening- Programm in Europa aufgebaut. Seit 2009 steht es in ganz Deutschland zur Verfügung.
Bisher nimmt nur gut die Hälfte der eingeladenen Frauen die Einladung zu dieser Früherkennungsuntersuchung an. Seit Juli 2024 wurde das Screening-Programm auf Frauen bis 75 Jahre ausgeweitet. Sie erhalten alle zwei Jahre eine schriftliche Einladung zur freiwilligen Mammographie-Teilnahme. Das Referenzzentrum Mammographie Münster begleitet und evaluiert seit 2005 das Programm im größten Bundesland. Am Mittwoch (29. Oktober) wird das 20. Jubiläum in Münster in der Universität (Aula des Schlosses, Schlossplatz 2) mit einem wissenschaftlichen Symposium ab 16.00 Uhr gefeiert. Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu eingeladen. Anmeldungen unter https://pretix.eu/mammographie-ukm/symposium2025

